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Warum macht man besser einen Bogen um australische Merinowolle? Was läuft falsch bei der vielen billigen Kaschmirwolle aus der Mongolei? Wieso ist Baumwolle überhaupt nicht ökologisch – bzw. nur wenn sie aus biologischem Anbau kommt? Ist Viskose ein Pflanzengarn?

In dieser Rubrik finden Sie Antworten, Materialbeschriebe, Begriffserklärungen sowie weitere Informationen dazu, nach welchen Kriterien wir die Garne für unseren Shop auslesen.

 

Unsere Philosophie

Nach welchen Kriterien wir die angebotenen Garne auswählen

Nach welchen Kriterien wir unsere Garne auswählen, kann nicht in einem Satz gesagt werden. Im Gegenteil. Meist sind es ganz viele Überlegungen, die dazu führen, dass wir ein Garn aufnehmen oder eben nicht. 

 

Gar nichts zu rütteln gibt es an den folgenden drei Grundsätzen:

 

• keine Tierquälerei

• kein umweltschädlicher Anbau der Pflanzen

• keine Ausbeutung von Arbeitskräften


Man glaubt es kaum, bereits an diesen drei – wie wir meinen – minimalen Kriterien scheitern die meisten Garne. 

Dabei werden uns wohl viele Strickerinnen beipflichten, dass sie Garne, welche nicht einmal diesen drei Kriterien genügen, eigentlich gar nicht haben möchten.

 

 

Weitere Kriterien in drei Bereiche aufgeteilt:

 

Garne aus tierischen Fasern?

Diese Frage beantworten wir mit einem klaren Ja. Entscheidend ist dabei natürlich, wie mit den beteiligten Tieren umgegangen wird.

 

Der Vorwurf

Vor allem in veganen Kreisen treffen wir immer wieder auf Sätze wie «in jedem % Wollanteil steckt 100% Tierquälerei». Solche Aussagen sind undifferenziert und damit auch oft nicht zutreffend.

Hintergrund

Tatsächlich gibt es in der Wollproduktion tierquälerische Praktiken, bspw. bei der Schafhaltung. Diese sind aufs Schärfste zu verurteilen. Gemeint ist damit meist das vor allem in Australien verbreitete «Mulesing», das ausschliesslich an Merinoschafen verübt wird. Selbstverständlich verkaufen wir keine Wolle von Schafen, die unter Mulesing leiden mussten, denn nur wenn der Markt diese Produkte nicht mehr abnimmt, wird sich etwas ändern.

Weltweit gibt es aber unzählige weitere Schafrassen, deren Haare ebenfalls wachsen, ob man das nun möchte oder nicht. Da die Schafe der meisten Rassen ihre Haare nicht selbst verlieren, müssen sie geschoren werden. Der Grossteil der dabei anfallende Wolle wird in der Schweiz momentan verbrannt, weil Abnehmer fehlen. Wir halten dies für unsinnig, möchten aber auch nicht an die Alternative, die Schafe halt auszurotten nachdenken.

Zum Glück gibt es ja auch gute Schafhalter und das weltweit. Deren Tiere leben meist ganzjährig mehr oder weniger frei innerhalb oft riesiger Territorien oder sind in Herden – manchmal gar noch mit Hirte, Esel und Hunden – unterwegs. Auch diese Schafe werden meist zweimal jährlich geschoren, was sie zwar nicht immer mögen, aber halt dennoch nötig ist. Natürlich sollte die Schur möglichst schonend ablaufen. Auf keinen Fall soll das Tier dabei verletzt werden. Für «gute» Schafhalter ist das allerdings selbstverständlich, denn neben der emotionalen Bindung an ihre Tiere haben die Schafe auch einen finanziellen Wert. Auch den gilt es zu bewahren und zu pflegen.

Die Themen Alpaca, Ziegen etc. behandeln wir hier nicht noch speziell, denn für sie gilt im Prinzip das Gleiche wie für die Schafe. Wichtig ist, dass die Tiere artgerecht gehalten und gut behandelt werden.

Das absolute Nonplus für Tierhaltungen sind solche mit GOTS-Zertifikat oder Bio-Label, wobei das Schweizerische Bio allein für die Tierhaltung zwar klar besser, aber auch noch nicht das Maximum bedeutet. Man muss aber auch bedenken, dass Zertifizierungen in der Regel sehr teuer und manchmal selbst für grosse Betriebe aufgrund von sekundären Faktoren (wie z.B. Verpackungsmaterial) schwer zu erreichen sind, bzw. für kleine Betriebe gänzlich unmöglich.

Zertifizierungen sind allerdings meist sehr teuer und manchmal wegen Nebensächlichkeiten (wie bspw. dem Verpackungsmaterial) auch für grössere Betriebe kaum, für Kleinbetriebe hingegen gar nicht erreichbar.

 

Ein Wort zur Seide

Für uns gibt es aktuell nur zwei vertretbare Seidenarten und das sind die Tussahseide und die Eriseide. Während die Tussahseide eine Wildseide ist, bei der die Kokons erst eingesammelt werden, wenn die Schmetterlinge bereits geschlüpft sind, werden die Eriseidenspinner meist in kleinen privaten Zuchten vermehrt, denn ihre Larven sind eine wichtige, traditionnelle Eiweissquelle*. Beide Seidenarten kommen als weder aus riesigen industriellen Zuchten, noch werden die Schmetterlingspuppen verbrüht, wie das sonst in der Seidenproduktion üblich ist. Eriseide haben wir aktuell allerdings nicht im Sortiment.

* Zur Herstellung von Eriseide würden die Kokons aufgeschnitten, die Puppen herausgenommen und dann der Faden abgewickelt, sagte man uns. Nun, ohne Kokon kann das Tierchen wohl schwerlich weiterleben, dachten wir und fragten nach. Und tatsächlich, eigentlich dient der Inhalt der Puppen der armen Bevölkerung in den nord-östlichen Staaten Indiens als eiweissreiche Kost. Ursprünglich war es nämlich hier gerade umgekehrt: die Eriseidenspinner wurden gezüchtet, um die Bevölkerung zu ernähren und die dabei anfallende Seide war lediglich ein Abfallprodukt…

Ist das nun schlecht? Für VeganerInnen ist die Antwort sicher klar. Immerhin wird hier aber offenbar alles von A–Z genutzt, eine Tatsache, von der die Tierhaltung in der Schweiz wiederum meilenweit entfernt. 

 

Garne aus Pflanzenfasern

Garne aus Pflanzenfasern erleben im Moment ein Revival, Veganerinnen sei Dank. Doch auch oder gerade bei den Pflanzenfasern ist vieles im Argen. So ist bspw. die gute alte Baumwolle wohl ein tolles und sehr verbreitetes, tausendfach erprobtes Garn, ökologisch ist sie nicht. Gar nicht! Ausser es sei Bio-Baumwolle. Zwei Fakten: Baumwoll-Plantagen beanspruchen 2.5% der weltweiten Ackerflächen und werden mit 16% aller eingesetzten Pestizide und Insektizide behandelt. In einem Kilogramm Baumwolle stecken durchschnittlich 11'000 l Wasser. 

Natürlich gibt es auch noch andere Garne aus Pflanzenfasern, Lein zum Beispiel. Auch da ist der konventionelle Anbau nicht allzu ökologisch, aber immerhin viel ökologischer als der Anbau von konventioneller Baumwolle. Strickgarn aus biologisch angebautem Lein allerdings ist nach wie vor sehr schwierig zu finden.

Schwer in Mode sind Garne aus (Bio-)Bambus, Mais, Milchproteinen und Soja. Nach einem Versuch mit Bio-Bambus haben wir auch davon wieder Abstand genommen, denn die Herstellung von Garnen aus diesen Fasern ist so unökologisch, dass es schlicht egal ist, ob der Ausgangsstoff biologisch angebaut wurde oder nicht. Dazu kommt, dass wir es ethisch nicht vertretbar finden, aus Lebensmitteln (Milch, Mais, Soja) Garn herzustellen, während es nach wie vor Hunger gibt auf dieser Welt. Und auch wenn immer wieder behauptet wird, für die Garnproduktion würden nicht die essbaren Teile der Pflanze verwendet, bisher haben wir nur Bestätigungen gefunden, dass es eben genau die essbaren Teile sind, welche auch zur Fadenherstellung verwendet werden. Für uns sind all diese Garne darum keine Option.

Viskosen etc. sind zwar auch Garne aus Pflanzenfasern. Für sie gilt aber das gleiche wie im vorigen Abschnitt beschrieben. Die Herstellung ist extrem unökologisch. Eine Ausnahme gibt es und das ist Tencel, welches genau genommen nicht in einem Viskoseverfahren, sondern in einem ähnlichen, aber sehr ökologischen Verfahren hergestellt wird.

 

Garne aus chemische Fasern

Einziger uns bekannter chemischer Grundstoffe für solche Garne ist das gute alte Erdöl. Es steht eigentlich immer am Anfang, wenn Polyamid, Polyacryl etc. auf der Etikette steht. Kommt für uns darum nicht in Frage.

Woolpack – die Geschichte

Wie Woolpack entstanden ist

Die Idee für Woolpack entstand bei einem feierlichen Mittagessen mit einer langjährigen Freundin anlässlich eines 50igsten Geburtstags. Womit auch klar ist, ich bin keine Jungunternehmerin mehr und das ist auch gut so. Dank der vielen Jahre, in denen ich schon in ganz unterschiedlichen Bereichen tätig war sowie die wunderbare Zeit als Mutter haben nicht nur mein Leben bereichert. Was mir die Zeit als Mutter und immer auch beruflich engagierte Frau gebracht hat, ist vor allem dies: grosse Lebenserfahrung und eine noch grössere Liebe zu Flora und Fauna, die ich gern möglichst intakt an unsere nächste Generation weitergeben möchte.

Da aber gerade der Respekt vor Mensch, Tier und Natur mit meinem liebsten Hobby dem Stricken einfach nicht vereinbar war, beschloss ich, für Gleichgesinnte einen Wollshop aufzubauen, der ausschliesslich Garne aus tierfreundlicher, ökologischer und fairer Herstellung anbietet. Woolpack verkauft deshalb nur Materialien, hinter deren Herkunft und Produktion ich stehen kann. Eine Einstellung, die leider den meisten Wollproduzenten immer noch fremd ist. Hingegen wird der gesteigerten Sensibilität der Kundschaft unterdessen immer öfter mit dem aus anderen Lebensbereichen bekannten und beliebten «Greenwashing» begegnet. Fern jeder Realität werden da bspw. Bambusviskosen oder konventionell hergestellte Baumwollgarne plötzlich zu ökologischen Materialien umdefiniert. Warum sie das nicht sind, kann weiter unten nachgelesen werden.

Obwohl es am Anfang fast unmöglich war und auch heute noch immer wieder umfangreiche Recherchen braucht, kann Woolpack unterdessen ein grossartiges Sortiment wunderbarer Garne aus einwandfreier Produktion anbieten, worüber ich mich sehr freue!

Ursula Roder, Inhaberin

 

Alpacas – Alpacawolle

Material & Geschichte

Alpaka-Wolle gilt als das «Gold der Anden» und war einst bei den Inkas nur den Königshäusern vorbehalten. Sie wurde daher auch «Vlies der Götter» genannt. Heutzutage wird die Wolle von Designern auf der ganzen Welt als eine der edelsten Natur-Woll-Fasern geschätzt und findet immer mehr Verwendung.

 

Alpacas


Die Alpaka-Wollfaser ist eine Hohlfaser und kann Temperaturen gut ausgleichen, bzw. Wärme sehr gut speichern
. Dank dieser Eigenschaft haben denn auch bereits dünne Fäden aus Alpacawolle die gleichen Isolationseigenschaften wie deutlich dickere Garne aus bspw. Schafwolle. Dadurch sind Kleidungsstücke aus Alpacawolle sowohl im Winter als auch im Sommer angenehm zu tragen. Da Alpaka-Wolle zudem praktisch frei von Lanolin (Wollfett) ist, eignet sie sich auch für Allergiker und neigt dank der besonders glatten Faserstruktur kaum zum Pillen oder Verfilzen.

Baby-Alpaca-Wolle übrigens ist eine Qualitätsbezeichnung und kommt nicht wie man vermuten würde von den Alpaca-Babys, sondern aus einer Region im Nacken der Alpacas, wo besonders feine Haare wachsen.


Alpacas


Die Alpacas gehören zu den Kameliden und wurden in den südamerikanischen Anden schon seit 3000 v. Chr. domestiziert. Schon damals wurden sie vor allem wegen ihrer seidenweichen Wolle gehalten. Da die Spanier, als sie Peru eroberten, ihre Schafe mitbrachten und sich nicht für Alpacas interessierten, starben diese allerdings zwischenzeitlich fast aus. Heute gibt es Alpacas vor allem in Bolivien, Chile und Peru, wobei in Peru ca. 3.5 Millionen Tiere leben, was etwa 80% des weltweiten Bestandes sind.

Alpacas sind sehr widerstandsfähige Herdentiere, die am liebsten ganzjährig in Gebieten wie den südamerikanischen Hochanden unterwegs sind.

 

Angoras – Angorawolle

Material & Geschichte

Material

Angorawolle stammt von den Angorakaninchen, die zu den mittelgrossen Kaninchenrassen gehören und aller Wahrscheinlichkeit nach vom Wildkaninchen abstammen. Die Rasse zeichnet sich durch schnell wachsende, dichte, lange Haare aus mit Haarbüscheln an den Ohren, was zu den erwünschten Rassemerkmalen zählt. Angorakaninchen sind darauf angewiesen, dass ihre langen Haare regelmässig ausgekämmt oder geschoren werden, da sie sonst hoffnungslos verfilzen. Gezüchtet wurden Angorakaninchen ursprünglich natürlich speziell wegen dieser wundervollen Haarpracht, wobei Albinos dank den leicht färbbaren, weissen Haaren besonders beliebt waren und sind.

 

Angorakaninchen

Bildquelle: Angorakaninchen von Seidenhase


Bezüglich der Verwendung von Kaninchenhaaren zur Herstellung von Textilien gibt es verschiedene Kritikpunkte:

– Kaninchen sind Beutetiere. Instinktiv setzen sie darum "gefangen werden" mit "gefressen werden" gleich, weshalb nur schon angefasst werden für sie Stress bedeutet. Allein diese Tatsache macht es fraglich, ob die Haltung von Angorakaninchen überhaupt tiergerecht sein kann. Immerhin zeigt die Erfahrung aber, dass Kaninchen in liebevoller Haltung ihre Urangst überwinden und das Leben unter dem Schutz eines Menschen gar sichtlich geniessen können.

– Angorakaninchen können ohne menschliche Pflege gar nicht überleben, weshalb sie auch als Qualzucht bezeichnet werden. 

 

Die grösste Kritik gilt aber den grausamen Methoden, mittels derer die wertvollen Haare meist auf schmerzhafteste Weise gewonnen werden. An vorderster Front auch hier wieder China, welches in den letzten Jahren riesige Mengen billig produzierter Angorawolle aus miesester Tierhaltung auf den Markt wirft.

Wie diese Tiere "leben" müssen und was sie beim Ausreissen der Haare erleiden, ersparen wir Ihnen hier. Sie finden im Internet bestimmt genug schreckliche Bilder dazu.

 

Abgesehen von dieser inakzeptablen Methode zur Haargewinnung, haben wir uns auch eine – gemäss Angaben der Angorazüchter – schmerzlose Methode aus Frankreich genauer angeschaut. Dabei werde den Kaninchen das pflanzliche Mittel «Lagodendron» ins Futter gemischt und fünf Tage später können die Haare «geerntet» werden, wobei nur die Haare ausfallen würden, die aufgrund des natürlichen Fellwechsels bereits abgestorben seien. Lagodendron sei eine afrikanische Mimosenart, welche sehr reich an Mimosin sei und eine fast (?) enthaarende Wirkung habe, indem es während des Fellwechsels die Funktion der Haarfollikel in den Gefässen stärke. Andernorts hingegen heisst es, um Zeit zwischen zwei Fellwechselperioden zu gewinnen, sei ein Futter mit enthaarender Wirkung auf der Basis von konzentrierter Luzerne, dem sogenannten Lagodendron, entwickelt worden. Tja! Zum einen konnten wir also bisher leider keine unabhängigen Informationen zu dieser Pflanze finden, zum anderen haben wir uns natürlich auch die Haltungsbedingungen der Tiere angesehen und die sind nach unserer Ansicht von einer artgerechten Kaninchenhaltung weit entfernt!

 

Bieten wir Angorawolle an, stammt diese ausschliesslich aus Liebhaberzucht, in der die Tiere in grossen Freilaufgehegen gehegt und gepflegt werden und auch beim Auskämmen der losen Haare oder einer allfälligen Schur keinerlei Stress oder Schmerzen erleiden müssen. Da unsere letzten Lieferanten die Haltung aufgegeben haben, haben wir momentan keine Angorawolle im Sortiment.
 

 

Geschichte

Zur Geschichte der Angorakaninchen findet sich nicht allzu viel. Einig ist man sich offenbar, dass die heutigen Angorakaninchen mit hoher Wahrscheinlichkeit von Langhaarkaninchen abstammen, die ursprünglich in der Gegend von Ankara in der Türkei gezüchtet wurden und deren Zucht sich in der Zeit um 500 – 600 n. Chr. auf ganz Osteuropa ausdehnte. Offenbar gibt es auch Aufzeichnungen über Stämme, die in den Karpaten lebten und diese Kaninchen wegen ihrer warmen Fasern züchteten.

Eine Quelle sagt beispielsweise, dass Frankreich zu den ersten Ländern gehörte, in denen ab Mitte des 18. bis Mitte des 20. Jahrhunderts Angorakaninchen wegen ihrer wertvollen Haare gezüchtet wurden. England als Empfänger der daraus gefertigten Textilien sei dann ebenfalls in die Zucht eingestiegen.

Eine andere Quelle wiederum ist der Ansicht, dass die Angorakaninchen um 1500 ihren Weg nach England fanden, wo die beliebten «Englischen Seidenhasen» zur Wollgewinnung für die, die es sich leisten konnten, gezüchtet wurden. Ein Industriezweig, der so profitabel war, dass die englische Regierung die Ausfuhr der Kaninchen unter Strafe stellte. Im Laufe der Zeit seien die Beschränkungen dann gelockert oder einfach ignoriert worden, sodass die ersten Angoras 1723 auf englischen Schiffen nach Frankreich gelangten. Die englischen Seeleute hätten dabei angegeben, dass sie die Kaninchen aus deren ursprünglichen Heimat in der Türkei mitgebracht hätten, weshalb sie sie «Angola» (eine anglisierte Aussprache der Stadt Ankara) nannten, was schliesslich als «Angora» ausgesprochen wurde. Jedenfalls seien die teuren Kaninchen in der Folge zu beliebten Haustieren der französischen Oberschicht geworden und es habe nicht lange gedauert, bis in ganz Westeuropa ernsthaft mit der Zucht von Angorakaninchen zwecks Fasergewinnung begonnen wurde. So seien die Kaninchen 1777 in Deutschland angekommen, wo die preussische Regierung in den Jahren 1780 – 1781 gar Preise für die beste Angorafaser auslobte.

Trotz der Versuche Englands, Deutschlands und anderer westeuropäischer Länder dominierte Frankreich den Weltmarkt für Angorafasern bis 1965. Heute ist China Hauptlieferant der tierischen Luxusfaser. Mit traurigsten Konsequenzen für die Tiere.

 

Bambus

Material

Bambus

 

Bambus ist ein schnell und üppig wachsendes Gras, das weder Dünger noch Bewässerung braucht.

Allerdings sind Bambusfasern viel zu kurz, als dass man sie verspinnen könnte. Darum ist ein Bambusgarn immer ein Viskosegarn. Und Viskosen sind weder umweltfreundlich, noch nachhaltig oder sonstwie ökologisch. Es ist darum auch vollkommen egal, ob der Bambus biologisch angebaut wurde oder nicht.

Beide Eigenschaften, sowohl die Weichheit, als auch der seidene Glanz haben darum leider nichts mit dem ursprünglichen Material zu tun und sind lediglich der chemischen Verarbeitung zu verdanken.

 

Deutlich steht es auch im Material-Archiv:

«… Fälschlicherweise werden häufig auch Viskosefasern aus Bambuszellstoff als Bambusfasern bezeichnet. Bei Textilien mit der Bezeichnung «100% Bambus» handelt es sich denn auch in Wahrheit um Viskosefasern (CV), also Chemiefasern aus Bambuszellstoff. Dieser findet dort für die Herstellung von Viskose Verwendung, wo kein billiges Holz vorhanden ist, hingegen billige Arbeitskräfte zur Verfügung stehen. Die Eigenschaften dieser Viskosefasern unterscheiden sich nicht von den Eigenschaften anderer Viskosefasern aus Buchen- oder Fichtenholz.»

 

Für uns kommt Bambusgarn darum nicht in Frage.

Baumwolle

Material & Geschichte

Die Baumwolle gehört zu den Malvengewächsen und ist wohl eine der ältesten Kulturpflanzen. Man weiss, dass es bereits seit 9000 Jahren Baumwollsamen gibt. Die ältesten bekannten Textilien aus Baumwolle stammen aus der Zeit um 5800 v.Chr.

Von Indien aus – wo Baumwolle seit über 3000 Jahren angebaut wird – gelangte die Baumwolle nach China und wurde schliesslich zwischen dem 8. und 10. Jahrhundert von arabischen Händlern nach Südeuropa gebracht. Ab dem 18. Jahrhundert entwickelte sich auch in Europa eine Baumwollindustrie.

Heute wird weltweit leider vor allem gentechnisch manipulierte Baumwolle angebaut. Warum dieser Anbau ein "leider" verdient, können Sie im Kapitel genmanipulierte Baumwolle lesen. Aber auch konventionell angebaute Baumwolle ist wenig ökologisch. 11'000 l Wasser braucht es für ein Kilogramm Baumwolle. Ausserdem werden Baumwollkulturen viel häufiger als andere Kulturen mit Insektiziden und Pestiziden behandelt und um die Ernte zu erleichtern, wird bei konventionell angebauter Baumwolle ein Entlaubungsmittel gespritzt. Dazu kommt, dass es immer wieder Berichte über Kinderarbeit, Hungerlöhne und miserable Arbeitsbedingungen gibt.

Ist Baumwolle ökologisch?

Nein und Ja.

Nein! Konventionell hergestellte Baumwolle ist sogar unökologischer als Polyacryl oder Polyester.

Ja! Baumwolle aus biologischem Anbau ist ökologisch. Und vegan. Und fair.

Warum ist konventionell hergestellte Baumwolle unökologisch?

Dafür gibt es verschiedene Gründe:

– es wird genmanipuliertes Saatgut verwendet

– die Baumwollkulturen werden häufig mit Insketiziden und Pestiziden behandelt

– pro geerntetes Kilogramm Baumwolle braucht es 11'000 l Wasser

– um die Ernte zu erleichtern wird ein Entlaubungsmittel gespritzt

– nach wie vor wird von Kinderarbeit auf den Baumwollfeldern berichtet

– nach wie vor gibt es Hungerlöhne und miserable Arbeitsbedingungen

 

Warum ist Bio-Baumwolle besser?

Im biologische Landbau wird grundsätzlich und in allen Bereichen viel naturfreundlicher, nachhaltiger und sozialer gearbeitet, denn der Bio-Anbau berücksichtigt nicht nur einen Aspekt.

Die Vorteile:

– kein gentechnisch verändertes Saatgut

– keine Verwendung von Pestiziden, Insektiziden oder Düngemitteln

– biologisch angebaute Baumwolle verbraucht bis zu 71% weniger Wasser als konventionell angebaute Baumwolle

– die Bauern sind keinen schädlichen Substanzen ausgesetzt und werden fair entlöhnt

Farbig gewachsene Baumwolle «Pakucho»

Während Ausgrabungen in peruanischen Inka-Grabstätten stiess der Anthropologe James M. Vreeland auf Kleiderreste in pastellfarbenen Tönen. Die Untersuchungen ergaben eindeutig, dass es sich bei den Stoffresten um Baumwolle handeln musste. Ebenso eindeutig zeigte sich, dass die Fasern ihre Farbe nicht durch Färbungen erhalten haben konnten. Es musste sich also um von Natur aus farbige Baumwolle handeln. James M. Vreeland machte sich auf die Suche und fand tatsächlich im peruanischen Dschungel, den er nach Analyse der Faserreste als Herkunftsgebiet vermutet hatte, wild wachsende Baumwollpflanzen, deren Fasern bräunlich oder grünlich gefärbt waren.

 

Alle Bilder © Perunaturtex


Im Rahmen einer Beratertätigkeit beschloss James M. Vreeland zusammen mit peruanischen Bauern, in einem kargen Gebiet an der Küste Perus die farbig wachsende Baumwolle wieder neu anzubauen. Zum Einsatz kam dabei Tanguis, eine robuste, alte Baumwollsorte, die dank tiefen, dichten Wurzeln dem zunehmenden Wassermangel trotzen können sollte. Das Experiment glückte! 1991 wurde die Kooperative «Pakucho Pax» (mit James M. Vreeland als Manager) gegründet, welche den Bauern die mengenmässig unbegrenzte Abnahme farbiger Baumwolle garantiert. Bis zu viermal jährlich werden seither auf rund 300 Hektar Land die farbigen Samenhaare von Hand gepflückt. Dabei werden die Kulturen weder chemisch gedüngt oder entlaubt, noch mit synthetischen Spritzmitteln behandelt. Stattdessen behilft man sich bspw. gegen die Baumwollraupe mit Lockstoffen und Duftfallen. Im wahrscheinlich grössten Koka-Anbaugebiet der Welt, im Norden Perus ist so für unterdessen mindestens 700 Bauernfamilien ein legales, nachhaltiges und gesundes Auskommen entstanden.

Eine weitere Besonderheit farbig gewachsener Baumwolle: Textilien daraus erreichen ihre volle Farbintensität erst nachdem sie ein paarmal gewaschen wurden. Wobei die Farben nicht etwa verbleichen, sondern intensiver werden. Wie das genau vor sich geht, ist noch nicht eindeutig geklärt, auch wenn es bereits Theorien dazu gibt.

 * der geschützte Markenname «Pakucho» steht für die Produktion von Baumwolle im Einklang mit der Natur.

Gentechnisch manipulierte Baumwolle – ein Drama
Im Jahr 2022 kommen auf etwa 79% der weltweiten Anbaufläche gentechnisch veränderte Pflanzen (GMO) zum Einsatz, vor allem in den Hauptproduktionsländern Indien, China und den USA (97% der Anbauflächen).

 

Die Geschichte

In Indien, dem grössten Produktionsland von Baumwolle, setzten ab 2002 immer mehr Bauern auf genmanipuliertes Saatgut, um dem zunehmenden Befall des weissen Goldes durch Schädlinge entgegenzutreten, denn gentechnisch veränderte Pflanzen können sich mittels der Produktion eines Gifts selbst gegen ihren Schädling wehren. Doch schon nach drei Jahren zeigte sich, der Schädling hatte sich schnell angepasst und Resistenzen gegen das Gift entwickelt. Trotzdem wurde immer mehr gentechnisch manipulierte Baumwolle angebaut und so waren es im Jahr 2017 bereits rund 80% der weltweit angebauten Baumwolle – mit katastrophalen Folgen. Die immer resistenter werdenden Schädlinge wurden gefährlicher denn je, das Saatgut musste jedes Jahr neu gekauft werden und konventionelles Saatgut war kaum mehr erhältlich.

Statt eigene Pflanzen nachziehen zu können, bezahlten die Baumwollbauern also Jahr für Jahr mehr für das immer teurer werdende Saatgut. Kostete ein Paket früher zwischen 100 und 150 Rupien, wurden für ein Paket Gentech-Baumwolle schon bald 1000 Rupien fällig. Entgegen der Versprechungen aber stiegen auch die Ausgaben für Pestizide – die Ernten blieben dennoch aus. Viele Baumwollfarmer waren bald hoch verschuldet und verzweifelt. Es kam zu einer regelrechten Welle von Selbstmorden unter indischen Baumwollbauern

 

Anteil aentech-Baumwolle

 

Bis heute ist diese Katastrophe nicht überwunden. Nachrichten von resistenten Megaschädlingen, von durch Gentechnik verseuchten Böden und vom mühsamen Wiederaufbau der zerstörten traditionellen Saatgutstellen gehen immer noch um die Welt.  Zwar ist Indien 2016 aus der Gentechnik ausgestiegen und versucht seither mühevoll, den Anbau mit dem alten Saatgut wieder aufzubauen, die Folgen werden aber noch lange zu spüren sein. So war bspw. die konventionell angebaute Baumwolle aus Pakistan 2018 immer noch flächendeckend gentechnisch verunreinigt. Immerhin verklagten die Baumwollbauern aus Burkina Faso den Agrochemiekonzern Monsanto als Produzent der Gentech-Baumwolle auf Schadenersatz…

Baumwolle, Pima

Was ist Pima Baumwolle?

Pima-Baumwolle wird traditionell in den Küstenregionen Perus angebaut und gilt als Luxusfaser. Diese Baumwolle gilt als die beste der Welt, denn ihre zarte Faser macht sie besonders weich und seidig.

Biologischer Anbau

Was macht man im biologischem Anbau gegen Schädlinge?

Im biologischen Anbau werden Schädlinge nicht präventiv bekämpft, sondern erst dann, wenn sie auch tatsächlich vorhanden sind. Da der Einsatz von synthetischen Schädlingsbekämpfungsmitteln verboten ist, geschieht dies nur mit natürlichen Mittel, wie bspw. der gezielten Ansiedelung von nützlichen Insekten und/oder Vögeln.

Natürlich wird einem Schädlingsbefall auch bereits vorgebeugt, indem die Pflanzen ihren Bedürfnissen entsprechend angebaut und schädliche Kulturformen, wie beispielsweise Monokulturen, vermieden werden.

Dochtgarn

Was ist ein Dochtgarn?

Ein Dochtgarn, ist ein Garn, bei dem Fasern um einen festen, dünnen Innenfaden herumgesponnen werden, wobei dieser Innenfaden als «Docht» bezeichnet wird. Diese Technik ermöglicht es ein lockeres, weich wirkendes, aber dank seinem Innenleben dennoch sehr haltbares Garn zu erzeugen. Dabei muss beachtet werden, dass der innere Faden nicht selbst schon stark gedreht ist, da er während dem Umspinnen mit dem äusseren Garn eine weitere Drehung erfährt. Sinnvoll ist dieses Verfahren bspw. wenn man sehr kurze Fasern verspinnen möchte.

Heute wird die Bezeichnung «Dochtgarn» meist falsch verwendet. Im Handel werden nämlich immer öfter nicht verzwirnte, also aus nur einem gedrehten Strang bestehende Garne als Dochtgarne zu bezeichnen. Diese Garne werden aber eigentlich «Single-Garne» genannt.

Doubleface-Stricken

Was ist Doubleface-Stricken?

Als Doubleface bezeichnet man eine Stricktechnik, bei der sowohl die Vorder- als auch die Rückseite eines Projekts "schön" sind. Man hat also nicht mehr eine rechte und eine linke Seite, stattdessen hat das Strickprojekt sozusagen zwei Vorderseiten (also Gesichter, bzw. engl. faces). Auf der Vorder- bzw. Rückseite sind die Farben jeweils genau umgekehrt, was den besonderen Reiz des Doubleface-Strickens ausmacht.

Fair Trade Peru

Fair Trade Peru – das Label

Fair Trade Peru

Die Zertifizierung umfasst Engagements bezüglich der folgenden Grundsätze:

– Chancen für benachteiligte Produzenten: Direktkauf bei kleineren Alpacazüchtern, um deren Gewinnchancen zu verbessern

– Transparenz & Rechenschaftspflicht

– fairer Handel & faire Löhne

– keine Kinder- oder Zwangsarbeit

– keine Diskriminierung, Gleichstellung der Geschlechter, Versammlungsfreiheit

– gute Arbeitsbedingungen, Chancen bieten

– fairen Handel fördern

– Umweltschutz

GOTS-Label

GOTS – das Label

GOTS Logo

Das GOTS-Label zertifiziert die komplette Wertschöpfungskette vom Biohof über das Waschen, Spinnen, Färben bis zu hin zum Versender und den Distributoren. Damit ist GOTS das strengste und umfassendste internationale Bio-Textilsiegel, das es gibt. Jeder Betrieb, egal in welchem Land, wird überprüft, jedes Kilo Wolle ist rückverfolgbar. 

Ebenso hat GOTS strenge Standards was Rückstände in Textilien angeht. Regelmässig müssen Tests durchgeführt und es dürfen nur bestimmte Chemikalien in der Produktion verwendet werden. Das oft zum Bleichen verwendete Chlor bspw. ist verboten und auch gewisse Farbtöne sind unerreichbar, weil dafür zu viel Schwermetalle benötigt würden.

GOTS schreibt zudem Qualitätstest vor. Die Wolle muss beim Waschen ihre Form halten, darf nicht ausbleichen oder ausbluten – auch nicht im Kontakt mit Speichel oder Schweiss.

Im Bezug auf die Arbeitsbedingungen verlangt GOTS von jedem Produzenten eine sichere Arbeitsumgebung, gerechte Bezahlung, keine Kinderarbeit, keine überlangen Arbeitszeiten, das Recht auf Arbeitervertretungen, eine ethische Geschäftspraxis und verbietet Diskriminierung. In angekündigten und unangekündigten Besuchen werden diese Bedingungen auch von unabhängigen Zertifizierern überprüft.

Hanf

Material & Geschichte

Das Material

Hanf (Cannabis sativa) ist eine schnellwüchsige Pflanze mit dichtem, hohem Wuchs, welcher unerwünschte Ackerbeikräuter gleich selbst unterdrückt, sodass der Einsatz von Herbiziden unnötig ist. Auch Insektizide oder Fungizide braucht es im Hanfanbau keine.

Sowohl die Lang- als auch die Kurzfasern von Hanf gehören zu den reissfestesten Naturfasern überhaupt, wobei Langfasern qualitativ gar mit den edelsten und hochwertigsten Baumwollsorten verglichen werden können. Hanf hat einen natürlichen Glanz.

 

Geschichte

Der für Textilien verwendete Hanf ist eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Hanfgewächse und gehört zu den ältesten Nutz- und Zierpflanzen der Erde. Zwar werden die frühesten Hanffunde auf ca. 5'000 v. Chr. datiert, verarbeitete Hanffasern können jedoch erst aus der Zeit von ca. 2'800 vor Christus nachgewiesen werden.

Als ausgesprochen reissfestes und widerstandsfähiges Material wurde Hanf lange vor allem für Seile, Taue, Segelstoffe etc. verwendet. Das Aufkommen der Baumwolle im 19. Jahrhundert verdrängte die Hanffaser stark vom Markt.

Bis ca. 1990 wurde Hanf in Europa fast ausschliesslich in Frankreich angebaut. Erst im Zuge der Rückkehr zu ökologischeren Rohstoffen und dank seinen vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten wird Hanf unterdessen auch wieder in anderen Ländern, wie bspw. Rumänien angebaut.

Anbau & Ernte

Der für hochwertige Textilien verwendete Langfaserhanf wird als bis zu vier Meter hohe Pflanze geerntet. In einem ersten Schritt werden die Stängel in kleinere Abschnitte geteilt. Da die nutzbaren Fasern sich als Stützgerüst ringförmig um den Stängel angeordnet und durch Pektine zu Bündeln vereinigt in der äussersten Rindenschicht befinden, müssen die Stängel erst «aufgeschlossen» werden, d.h. die Fasern müssen herausgelöst werden. Dies geschieht durch die sogenannte Tau- oder Wasserröste. Während die geschnittenen Hanfstängel bei der Tauröste während zwei bis acht Wochen auf dem Feld liegen, erfolgen die gleichen Prozesse bei der Wasserröste während die Hanfstängel im Wasser liegen. Bei beiden Verfahren entwickeln sich Mikroorganismen, welche die pektinhaltige Gewebeschicht zersetzen und die Fasern freilegen. Anschliessend  wird der getrocknete Hanf geknickt und gebrochen, um verholzte Stängelteile zu entfernen. Diese werden – als sogenannte «Schäben» – in anderen Bereichen verwendet.

Kammgarn und Streichgarn

Was ist ein Kammgarn?

«Kammgarn» (im Gegensatz zu Streichgarn) bezeichnet das Resultat eines bestimmten Spinnverfahrens. Im englischen Sprachraum wird für Kammgarne der Begriff «worsted» verwendet.

Um ein Kammgarn zu erhalten, wird ein Kammzug versponnen. Dieser entsteht, wenn möglichst einheitliche Wollfasern mehrfach gestreckt und gekämmt werden, um sie schön parallel auszurichten. Kurze Fasern werden dabei ausgekämmt.

Kammgarne sind reissfester, glatter und härter als Streichgarne und können auch dünner gesponnen werden.

Was ist ein Streichgarn?

Ein Streichgarn ist das Resultat eines bestimmten Spinnverfahrens. Im englischen Sprachraum sind Streichgarne unter dem Begriff «woollen» bekannt.

Für die Produktion eines Streichgarnes werden die Wollfasern kardiert oder eben «gestrichen», was den Garnen den Namen gegeben hat. In diesem Verfahren können Fasern verschiedener Herkunft sowie Fasern mit verschiedenen Längen (üblicherweise 60 mm – 80 mm) verwendet werden, wobei die Mindestlänge 10 mm beträgt. Mittels Karden wird aus den Wollfasern ein voluminöses Vlies gebildet, welches dann in einzelne Stränge aufgeteilt versponnen werden kann.

Ein Streichgarn ist aufgrund seiner Herstellungsweise locker, flauschig und luftig und dadurch gut wärmend. Es ist aber auch ungleichmässiger und wegen der kurzen Fasern weniger reissfest als ein Kammgarn. 

Kaschmir – Kaschmirwolle

Material & Geschichte

Ziegenkaschmirhaare zählen zu den feinsten, leichtesten und weichsten Tierfasern der Welt. Wolle aus diesem kostbaren Material ist deutlich leichter und auch wärmer als die herkömmliche Schurwolle. Mit einem Durchmesser von 9 bis 12 μm sind die Haare der Kaschmirziegen übrigens sogar noch feiner als die (als kratzfrei geltenden) Haare der Merinoschafe mit einem Durchmesser von 16,5 bis 24 μm.

Das begehrte Unterhaar der Kaschmirziege stammt ursprünglich aus der gleichnamigen Provinz in Indien und aus dem Himalaya. Am wertvollsten sind besonders feine, lange, gekrauste und möglichst helle Fasern, weil sie Farbe gut annehmen. Übrigens sind Kaschmirhaare mit einem Durchmesser von 9 – 12 μm sogar noch feiner als die (als kratzfrei geltenden) Haare der Merinoschafe mit einem Durchmesser von 16.5 – 24 μm.

Abgesehen von ihren vielen qualitativ hochwertigen Eigenschaften gehört Kaschmirwolle aber auch zu den absoluten Luxusfasern, weil der Ertrag pro Ziege und Jahr gering ist. So braucht es für einen echten Kaschmirschal annähernd die gesamte Jahresproduktion von ein bis zwei Ziegen, denn pro Tier und Jahr können nur etwa 110 g der feinen Unterwolle gewonnen werden.

 

Aktuell erfährt Kaschmirwolle einen massiven Preiszerfall, weil der internationale Wollmarkt seit einiger Zeit mit Billig-Kaschmir aus chinesischer Produktion geradezu überschwemmt wird – sehr zum Nachteil der Weiden in den Herkunftsländern. Insbesondere in der chinesischen Mongolei werden diese von den zu grossen Ziegenherden nämlich massiv überstrapaziert und damit nachhaltig geschädigt.

 

Im Gegensatz dazu hier ein paar wunderbare Bilder aus Kirgisistan, wo unser Kaschmirwolle-Lieferant «Pamir Fine Fibers» eine sehr nachhaltige Art der Ziegenhaltung betreibt.

 

Kaschmirziegen

Bildquelle Pamir Fine Fibers


Die Haare der in Nordindien und Tibet heimischen Tibet- oder Kaschmirziegen werden einmal jährlich durch Auskämmen gewonnen. Anschliessend werden die feinen Wollhaare, welche gerade mal ca. 10% ausmachen, in aufwendiger Arbeit von den Grannenhaaren getrennt. Schon während dem Auskämmen und Aufsammeln werden die Haare nach Güteklassen und Farbe vorsortiert. An der Sammelstelle erfolgt dann eine weitere manuelle Selektion. Anschliessend wird das Rohmaterial gewaschen, vor der weiteren Verarbeitung erneut gereinigt, dann evtl. gefärbt und zu Garn versponnen.

 

Kaschmir, Auskämmen, Versenden

Bildquelle Pamir Fine Fibers

 

Geschichte

Im Himalaya und im Pamirgebirge in der Region Kaschmir wird die Herstellung von Garnen aus der Kaschmirziegenwolle schon seit Hunderten von Jahren betrieben. Die industrielle Fertigung in den westlichen Ländern beginnt denn auch erst im späten 18. Jahrhundert. Bis heute weiden die Kaschmirziegen vor allem in den dünn besiedelten Regionen Asiens. Zu den wichtigsten Erzeugerländern gehören China, die Mongolei, Nepal, Pakistan und Iran. Zuchtfarmen für Kaschmirziegen gibt es mittlerweile allerdings auch in Australien, Neuseeland und Schottland.

Lein

Material & Geschichte

Lein

Lein oder auch Flachs ist eine zarte, einjährige Pflanze mit hübschen blauen Blüten.

 

Material

Als Leinen- bzw. Flachsfasern werden die Bastfasern aus den Stängeln des echten Leins (Linum usitassimum Linné) bezeichnet, wobei die nutzbaren Fasern als 20 – 50 voneinander getrennte Bastfaserbündel, ringförmig in der Rindenschicht der Stängel angeordnet sind.

Leinengarn hat einen natürlichen, leichten Glanz, ist robust und atmungsaktiv und lässt dank der glatten Faserobefläche kaum Bakterien, Schmutz oder Staub auf seiner Oberfläche zu. Auf der Haut fühlen sich Leinenfasern trocken, fast kühl an. Sie können Feuchtigkeit gut aufnehmen und wieder an die Umgebungsluft abgeben. Damit eignet sich Leinen nicht nur für Bettwäsche und Heimtextilien in Allergikerhaushalten, sondern auch für sommerliche Strickstücke. Leinengarn ist sehr reissfest, aber auch unelastisch, weshalb Leinen-Textilien leicht knittern, eine Eigenschaft, die als Edelknitter bezeichnet wird.

Vom Erntegut eignen sich 15 – 25% als Langfasern für die Produktion von Garnen. 3 – 13% sind Kurzfasern (Werg), welche zunehmend wieder in technischen Produkten (Fahrzeugbau, Vliese, Filze, Dämmstoffe, Papier) eingesetzt werden und weitere 35 – 50% fallen als sogenannte Schäben (Holzbestandteile aus den Stängeln) an, welche als Baumaterial, Brennstoff und Einstreu in der Landwirtschaft genutzt werden können.

Der Anbau von Lein erfolgt hauptsächlich in Russland, Belgien, Holland und Frankreich. Doch auch in Mitteleuropa gewinnt Flachs heute wieder zunehmend an Bedeutung. Lein aus kontrolliert biologischem Anbau gibt es bisher nur aus Westeuropa, glücklicherweise braucht Lein aber auch im konventionellen Anbau kaum Pestizide oder Dünger.

 

Anbau & Ernte

Lein wird ungefähr drei Wochen nach der Blüte geerntet. Dabei werden die Stängel nicht abgeschnitten, sondern mit der Wurzel aus dem Boden gezogen und abgelegt. Diese Prozedur nennt man Raufen (Bild 2). In einem zweiten Arbeitsschritt, dem Riffeln (Bild 3), werden die Stängel mit einem kammartigen Gerät von Blättern, Samenkapseln etc. befreit. 

 

Lein in Blüte   Lein Raufen
Lein in Blüte (Bild Terre de Lin)   Raufen (Bild Terre de Lin)
     
Riffeln   Röste
Riffeln (Bild Terre de Lin)   Tauröste (Bild Terre de Lin)

 

Dann bleibt das Leinenstroh erstmal drei bis sechs Wochen auf dem Feld liegen. In dieser Zeit findet ein, durch die Feuchtigkeit des Taus ausgelöster, chemischer Prozess, die Tauröste (Bild 4) statt. Dabei entwickeln sich Mikroorganismen, welche die pektinhaltige Gewebeschicht, die die einzelnen Fasern verbindet, auflösen und die Stängel «aufschliessen».

Im nächsten Schritt werden die Fasern in einer «Schwingerei» geknickt und gebrochen, um verholzte Stängelteile zu entfernen und die Kurz- und Langfasern (der sogenannte Schwingflachs) werden voneinander getrennt. Bevor die Langfasern schliesslich versponnen werden können, müssen die Faserbündel noch aufgeteilt, von letzten Holzteilchen und Kurzfasern befreit, während mehreren Streckpassagen gleichmässig gerichtet und auf der Vorspinnmaschine zum Vorgarn verstreckt werden.

Der Glanz und die natürliche Farbe der Leinenfasern sind übrigens abhängig vom Röstverfahren und können von Gelblich über Ocker und Grünlich bis zu Silbergrau variieren. Da Leinenfasern relativ viele Farbpartikel anhaften, müssen sie vor dem Färben gebleicht werden, um eine gleichmässige Färbung zu erhalten. 

 

Geschichte

Erste Faserfragmente wurden bereits aus der Zeit 36'000 v. Chr. in Georgien gefunden. Vor über 6'000 Jahren dann wird Lein von Ägyptern und Sumerern angebaut und bis 3'000 v. Chr. im Niltal, im Reich der Pharaonen insbesondere für Totenrituale verwendet. In dieser Zeit gelangt Lein auch in das südliche Mitteleuropa. 

Seit Jahrtausenden also werden Leinenfasern schon zur Herstellung von Kleidung genutzt, wobei die Blütezeit der Faser von der griechischen und römischen Antike bis zum Mittelalter dauerte. Wie viele andere Pflanzenfasern verliert Lein ab Anfang des 19. Jahrhunderts im Markt zunehmend an Bedeutung, da die industrielle Verarbeitung der geschmeidigeren Baumwolle in dieser Zeit stark wächst.

Seit ungefähr 1980 nimmt das Interesse am robusten Naturmaterial, im Rahmen der Rückbesinnung zu herkömmlichen und umweltfreundlicheren Naturmaterialien, langsam wieder zu.

Merinoschafe – Merinowolle

Material & Geschichte

Das Material

Merinowolle ist auch heute noch die feinste, bekannte Schafwolle weltweit. Während Fasern anderer Schafrassen im Durchschnitt 37 Mikrometer messen, sind die Fasern von Merinowolle nur gerade bis zu 23 Mikrometer «dick». Das merkt man auf der Haut, denn je feiner die Fasern, desto eher werden sie beim Kontakt mit der Haut zur Seite gebogen und reizen die Hautoberfläche nicht, kratzen also weniger. Dazu kommt, dass Merinowolle, ebenfalls dank der feinen Fasern, nicht nur besser isoliert als andere Wollsorten, sondern auch Feuchtigkeit besser aufnehmen und schneller wieder trocknen kann.

 

Geschichte

Merinowolle besteht aus den Haaren der Merinoschafe, einer uralten Rasse, deren Ursprung sich auf die nordafrikanischen Hochebenen des Atlasgebirges zurückverfolgen lassen. Im Mittelalter gelangten die Schafe von Tunesien aus nach Spanien, wo sie ab dem 13. Jahrhundert exklusiv gezüchtet wurden. Da die Merinos wegen der unvergleichlichen Feinheit ihrer Haare so wertvoll waren, war es über Jahrhunderte unter Androhung der Todesstrafe verboten, Merinoschafe aus Spanien zu exportieren. Ein Monopol, das sich bis im 18. Jahrhundert hielt, dann musste der spanische König nachgeben und den Verkauf von Zuchttieren über die Grenzen hinaus zulassen, worauf sich die Schafrasse schnell über die ganze Welt verbreitete. Was für die Weltmärkte und KonsumentInnen zweifellos ein grosser Gewinn war, wurde für die Schafe zum Beginn einer bis heute dauernden Leidensgeschichte.

 

Wie eigentlich fast immer, war es zweifellos menschliche Gier, die dazu führte, dass sich in der Zucht und im Umgang mit den wertvollen Merinoschafen, Dinge einbürgerten, die jedem mitgefühlmässig normal begabten Menschen die Haare zu Berg stehen lassen. Schon mit der Zucht fing es an. Um von jedem Tier möglichst viel des wertvollen Haares zu erhalten, wurden immer die Schafe weitergezüchtet, die besonders viel Haut hatten. Es entwickelte sich also eine Schafrasse, deren Haut sich gar in Falten legte, weil sie für den Körper eigentlich zu gross ist. Ebendiese Falten aber, wurden den Schafen zum Verhängnis. Nach dem Fallen des spanischen Zuchtmonopols hatte sich die wertvolle Rasse ja schnell die über ganze Welt verteilt und war auch in Ländern mit riesigen Weideflächen, aber ungeeigneten, klimatischen Bedingungen wie bspw. Australien oder Neuseeland angekommen. Für die dort herrschenden Temperaturen waren die Merinos natürlich viel zu warm gekleidet. In den darum dauernd feuchten Hautfalten siedelten sich Parasiten an, in den schmutzigeren Partien rund um den Schwanz, legten Fliegen ihre Eier ab. Daraus schlüpften Maden, welche sich vom Gewebe ernährten. Dies hatte nicht nur sehr schmerzhafte Entzündungen zur Folge, sondern führte unbehandelt gar zum Tod des Tieres. Um dem vorzubeugen, kam man nun aber tatsächlich auf die Idee, den Schafen die besonders gefährdeten Hautfalten einfach abzuschneiden – eine unsägliche Prozedur, die sich «Mulesing» nennt. Da dies ausserdem ja gleichzeitig an unzähligen Schafen gemacht werden musste – die Schafherden in diesen Ländern sind riesig – verzichtete man vermutlich vor allem aus Kostengründen, gleich auch noch darauf, die Tiere während der Prozedur wenigstens zu betäuben.

Es hat leider unzählige Jahre gebraucht, bis die EndabnehmerInnen der wunderbaren Merinowolle überhaupt erfuhren, was da vor sich ging und in der Folge begannen, sich gegen diese Barbarei zu wehren. Immerhin hat die öffentliche Empörung dazu geführt, dass Australien heute das einzige Land ist, in dem Mulesing noch nicht verboten ist. Doch – das ist noch viel zu wenig, denn ausgerechnet Australien ist mit Abstand weltweit der grösste Produzent von Merinowolle (ca. 85%). Dass dies so ist, liegt allein daran, dass es offenbar den allermeisten Leuten auch heute noch egal ist, wie die von ihnen getragene Merinowolle produziert wurde.

Mulesing

Was ist Mulesing?

Als Mulesing bezeichnet man das Abschneiden von Hautfalten am Hinterteil von Merino-Lämmern – üblicherweise ohne Betäubung. Die schmerzhafte Prozedur wird nur bei Merinoschafen durchgeführt, da diese Rasse – um möglichst viel ihrer wertvollen Wolle gewinnen zu können – auf eine grosse Hautoberfläche gezüchtet wurde, welche sich in Falten legt.

Ziel des Mulesing ist es, eine parasitäre Infektion durch Fliegenmaden zu verhindern. Diese schlüpfen in den schmutzig-feuchten Hautfalten in der Afterregion und ernähren sich vom lebendigen Gewebe. Das führt nicht nur zu sehr schmerzhaften Entzündungen, sondern unbehandelt zum Tod des Schafes.

Heute wird Mulesing nur noch in Australien praktiziert. Da aber ca. 85% der weltweit gehandelten Merinowolle aus Australien kommen, ist Mulesing nach wie vor ein grosses Problem.

Wo gibt es Mulesing?

Im Jahr 2023 gibt es Mulesing praktisch nur noch in Australien und ev. in Südafrika. Da Australien aber nach wie vor der Hauptproduzent von Merinowolle ist (Marktanteil ca. 85%) ist das Mulesing noch immer ein Riesenproblem.

In Neuseeland ist die Prozedur seit Oktober 2018 verboten.

In Südamerika gibt es kein Mulesing, da dort ein ganz anderes Klima herrscht und das Problem des Madenbefalls gar nicht auftritt. Ausserdem gibt es bspw. in Uruguay rückgezüchtete Merinoschafe, die keine zu grosse Hautoberfläche mehr haben.

Nessel (Brennnessel)

Das Material

 

Als (Brenn-)Nesselfasern werden die Fasern einer gezüchteten Brennnessel-Variante verwendet. Diese Fasernessel mit dem lateinischen Namen «Urtica dioica L. convar. fibra» weist geradere und längere Stängel auf als unsere Brennnessel und hat weniger Brennhaare. Verarbeitet werden sie meist wie bspw. Leinen- oder Hanffasern. Als reine Pflanzenfasern, die sich zudem gut verspinnen lassen, erleben sie aktuell ein Revival auch in der Garnproduktion.

Nm

Wofür steht die Bezeichnung Nm?

«Nm» ist die Masseinheit der metrischen Nummerierung von Garnen. Das metrische System enthält folgende Angaben eines Garns:

– die Anzahl Laufmeter bezüglich einem Gewicht von 1 Gramm

– die Anzahl Fäden, die verzwirnt wurden

Aus diesen beiden Angaben kann man die Lauflänge des beschriebenen Garns errechnen. Das geht folgendermassen:

Beispiel 1, Nm 10/2 (oder auch Nm 2/10, je nach Hersteller)

Die erste Zahl gibt an wieviele Meter ein Faden dieses Garns pro Gramm hat
–> 10 m pro 1 g (also 1000 m auf 100 g)

Die Zahl nach dem Schrägstrich gibt an, wieviele Fäden dieses Garns verzwirnt wurden (die angegebene Meterzahl muss also noch durch diesen Faktor geteilt werden)
–> …/2 für das Garn wurden zwei Fäden verzwirnt, das fertige Garn ist also nur noch halb so lang
–> die Lauflänge beträgt deshalb nur noch 5 m pro 1 g (bzw. 500 m auf 100 g)

 

Beispiel 2, Nm 100/3 (oder auch Nm 3/100, je nach Hersteller)

Die erste Zahl gibt an wieviele Meter ein Faden dieses Garns pro Gramm hat
–> 100 m pro 1 g (also 10'000 m auf 100 g)

Die Zahl nach dem Schrägstrich gibt an, wieviele Fäden dieses Garns verzwirnt wurden
–> …/3 für das Garn wurden drei Fäden verzwirnt
–> die Lauflänge beträgt deshalb nur noch 33.33 m pro 1 g (bzw. 3333 m auf 100 g)

Pilling

Was ist Pilling?

Als Pilling bezeichnet man die Bildung von Wollknötchen bei verarbeiteten Garnen. Pilling tritt vor allem bei Garnen auf, die flauschig sind oder nur aus einem Faden bestehen (Single-Garne). Da Textilien beim Tragen und beim Waschen immer wieder Reibung ausgesetzt sind, können aus losen Haaren relativ schnell kleine Wollkügelchen entstehen.

RAS – Responsible Alpaca Standard

RAS – das Label

Responsible Alpaca Standard

Der «Responsible Alpaca Standard» schützt das Wohlergehen der Alpakas während ihrer gesamten Lebensspanne, von der Zucht bis zum Lebensende. Auch schützt es die umgebenden Ökosysteme, gewährleistet bessere Landwirtschaftspraktiken und garantiert die ethische und nachhaltige Produktion von Alpacatextilien.

Der freiwillige Standard verlangt, dass alle Standorte, von den Alpakafarmen bis hin zu den Verkäufern in der letzten Business-to-Business-Transaktion, zertifiziert werden. RAS-Landwirte und Viehzüchter müssen Tierschutz-, Landmanagement- und soziale Anforderungen erfüllen.

Ravelry

Was ist Ravelry?

Ravelry ist DIE grosse Internetgemeinschaft von Strickerinnen und Strickern aus der ganzen Welt. In Ravelry finden sich fast alle Garne, die es auf der Welt gibt und – viel wichtiger – unzählige Fotos von dem, was daraus entstanden ist. Eine Mitgliedschaft bei Ravelry lohnt sich unbedingt, sie ist gratis und mit keinerlei Werbemails oder anderen, nervigen Kontaktaufnahmen verbunden.

Schurwolle

Was ist Schurwolle?

Der Begriff «Schurwolle» darf nur für Wolle verwendet werden, die per Schur von lebenden Schafen gewonnen wurde.

«Schurwolle» sagt nichts darüber aus, von welcher Schafrasse die Wolle stammt.

Seide – Maulbeerseide (Zuchtseide)

Material & Geschichte

Material

Weisse Rohseide – auch Haspel-, Maulbeer- oder Zuchtseide genannt – wird aus den Kokons des Maulbeerspinners (Bombix Mori) gewonnen, einem Falter, der sich von den Blättern des Maulbeerbaums ernährt. Zur Gewinnung des Seidenfaden werden die Kokons der verpuppten Raupen verwendet. Auch die äussere und die stark verklebte Innenschicht des Kokons werden verwendet, daraus entsteht Schappe- oder Bourettseide.

Die anfänglich nur gerade zwei bis drei Millimeter langen Räupchen des Seidenspinners schlüpfen aus ungefähr einem Millimeter grossen Eiern, fressen in den folgenden vier bis fünf Wochen mit grossem Appetit frische Maulbeerblätter und häuten sich mehrfach. Haben sie eine Länge von acht bis neun Zentimetern erreicht, hören sie auf zu fressen und verpuppen sich. Zwei bis vier Tage dauert es bis ihr Kokon aus dem 1000 – 4000 m langen Seidenfaden fertig ist und sie sich vollständig verpuppt haben.

Zur Gewinnung von Seide werden die Puppen im Inneren der Kokons ca. 10 Tage nach der Verpuppung getötet. Dies geschieht indem die Kokons getrocknet oder direkt ins heisse Wasser geworfen werden, wobei sich der Seidenleim auflöst, der die einzelnen Fäden des Kokons verbindet.

Anschliessend werden die Fäden von fünf bis zehn im Wasser schwimmenden Kokons zusammen abgewickelt. Dabei können natürliche Unregelmässigkeiten in Dicke und Farbe einzelner Fäden bereits ausgeglichen werden. Die so entstandene Rohseide wird je nach weiterer Verwendung mehrfach abgekocht bis ein glänzender, geschmeidiger Faden entsteht.

 

Bombyx Mori

Bildquelle: New Georgia Encyclopedia


Aus den Kokons, die statt zur Seidengewinnung zur Zucht dienen, lässt man die Seidenspinner schlüpfen. Während ihrer kurzen Lebensdauer von nur gerade vier Tagen paaren sich die Falter und das Weibchen legt 400 bis 600 Eier ab. Die Kokons, aus denen Falter geschlüpft sind und die deshalb beschädigt sind, werden übrigens zusammen mit anderen Resten aus der Herstellung von Rohseide, zu sogenannter Schappe-Seide versponnen.

 

Geschichte

Nach einer Legende aus den Schriften des Konfuzius entdeckte Xi Lingshi, die junge Frau des dritten Kaisers von China, die Seide 2640 v.Chr. Während die kaiserliche Gattin im Garten des Palastes unter einem Maulbeerbaum ihren Tee trank, fiel nämlich ein Kokon vom Baum direkt in den heissen Tee. Als sie diesen aus ihrem  Tee fischen wollte, wickelte sich ein langer, zarter Faden ab. Erstaunt über den schönen, starken Faden liess Xi Lingshi Tausende Kokons ernten und zu einem Gewand verweben, welches sie dem Kaiser schenkte. Auf seine Empfehlung hin begann sie in der Folge, das Leben der Maulbeerraupen zu beobachten und unterrichtetet schliesslich ihre Diener in der Kunst der Raupenpflege – die Serikultur war entstanden und Xi Lingshi ging als «Göttin der Seide» in die Geschichte ein.

 

In China gilt Seide schon seit über 4000 Jahren als der luxuriöseste aller Stoffe.

Anfänglich durften selbstverständlich nur Kaiser Seide tragen. Später dann wurde das Privileg auch auf die höchsten Würdenträger ausgedehnt. Erst als sich die Produktionstechniken verbesserten, verbreitete sich auch ihre Verwendung. Da Seide allerdings wertvoller als Gold war, wurde sie auch als Zahlungsmittel verwendet.

Während mehr als 2500 Jahren wurde das Geheimnis der Seidenherstellung strengstens gehütet und Verräter mit dem Tode bestraft. Es verwundert darum kaum, dass sich um die Herkunft des geheimnisvollen Materials Legenden entwickelten. So waren bspw. Römer und Griechen in der Antike überzeugt, dass die Chinesen den begehrten Faden aus den Blättern von Bäumen gewannen. 

Als die Han-Kaiser im zweiten Jahrhundert v. Chr. von barbarischen Nomaden belagert wurden und dringend Verbündete und Pferde brauchten, bot China sein wertvollstes Gut als Zahlungsmittel an und öffnete sich dem Handel. So gelangte Seide nach Indien, Zentralasien, Persien, Korea und Japan.

Laut einer weiteren Erzählung soll dann der byzantinische Kaiser Justinian Mitte des 6. Jahrhunderts einige christliche Mönche als Geheimagenten eingesetzt haben, welche Seidenraupen und Samen des Maulbeerbaums in Bambus-Pilgerstöcken versteckt nach Konstantinopel brachten und Byzanz damit endlich Zugang zum luxuriösen Material verschafften, ohne dass es aus China importiert und den persischen Zwischenhändlern die verlangten Summen bezahlt werden mussten.

Ihre grösste Verbreitung erfuhr die Seidenherstellung ein Jahrhundert später durch die Araber, welche die Seidenraupenzucht nach der Eroberung Persiens rund um das Mittelmeer entwickelten. In Europa hingegen begannen Italien und später Frankreich erst weitere 700 Jahre später mit der Seidenherstellung. Bis ins 13. Jahrhundert blieb Seide darum ein Importprodukt aus dem Orient, das sich nur sehr wohlhabende Menschen leisten konnten.

 

Karawane auf der Seidenstrasse

Die Seidenstrasse: Karawane, die in Richtung Cathay (Name, den Marco Polo der Region Nordchina gab) zieht. Ausschnitt aus einer katalanischen Seekarte, die Asien im 13. Jahrhundert darstellt.

 

Als Marco Polo im 13. Jahrhundert auf der Seidenstrasse nach China reiste, hatte die Handelsroute noch keinen speziellen Namen. Erst der deutsche Geograf Ferdinand von Richthofen taufte sie im 19. Jahrhundert auf den Namen Seidenstrasse und machte sie damit weltweit bekannt. In der Antike und im Mittelalter war sie der wichtigste Handelsweg zwischen Europa und China. Bis zu zwei Jahre lang waren die hauptsächlich aus Kamelen bestehenden Karawanen, mit denen damals Handelswaren transportiert wurden, jeweils auf der 6400 km langen Handelsstrasse von China nach Rom und Venedig unterwegs. Erst im 15. Jahrhundert wurden vermehrt auch Seewege als Handelsrouten genutzt.

Heutzutage sind abgesehen von China auch Japan, Indien, Thailand und Brasilien wichtige Erzeugerländer von Seide. 

Steeken, Steek-Technik

Was ist Steeken?

«Steeken» ist eine Technik, dank der auch Jacken oder Tücher in Runden gestrickt werden können. Dies ist vor allem bei mehrfarbigen Mustern sehr angenehm.

Bei der Steek-Technik wird ein Strickstück also ohne Rückreihen gestrickt. Dabei macht man an einer bestimmten Stelle den sogenannten «Steek». Das heisst man strickt in jeder Reihe an der gleichen Stelle ein paar zusätzliche Maschen. Nach Abschluss der Arbeit wird das Strickstück an dieser Stelle erst gesichert und anschliessend aufgeschnitten. So wird aus dem gestrickten Schlauch bspw. ein Dreiecktuch.

Das Wort «Steek» kommt übrigens aus dem Schottischen und ist die Bezeichnung für die Zusatz-Maschen, welche später aufgeschnitten werden.

In nordischen Ländern, wo mehrfarbige Muster oft verbreitet sind, wird die Steek-Technik teilweise auch heute noch in der Schule gelehrt.

Single-Garn

Was ist ein Single-Garn?

Ein Single-Garn ist ein einfädiges Garn, wie es bspw. beim Handspinnen entsteht. Single-Garne neigen naturgemäss stärker zu Pilling, sehen dafür aber weich kund kuschelig aus.

Single-Garne werden heute oft irrtümlich als Dochtgarne bezeichnet. 

Seide – Tussahseide (Wildseide)

Material

Material

Tussahseide ist die wichtigste der sogenannten Wildseiden und stammt – dem Namen entsprechend – von wild lebenden Raupen der chinesischen und japanischen Eichenseidenspinnern (Antheraea perny, Antheraea yamamai), welche sich von Eichenblättern ernähren. Wie bei der Maulbeerseide wird der Seidenfaden von den Kokons gewonnen. Meist ist er von Gerbsäure angefärbt und hat eine Länge von 1200 – 1400 Metern. Vor allem aber ist der Seidenfaden mehrfach zerrissen, da die Kokons erst gesammelt werden, wenn der Falter geschlüpft ist. Tussahseidengarn ist deshalb ein unregelmässiges Garn mit kleinen Noppen. 

Auch im Querschnitt, in der Feinheit und in der Regelmässigkeit unterscheiden sich die Wildseidenfäden der Eichenspinner von den Seidenfäden des Maulbeerspinners und der Seidenleim (Sericin oder Seidenbast), lässt sich schlechter entfernen. Wildseide ist deshalb etwas steifer, weniger glänzend und unregelmässiger. 

Verarbeitet werden die Kokons des Tussahseidenspinners ähnlich wie jene des Maulbeerfalters. Nach Entfernen der äusseren Kokonschicht, wird die Sericinschicht in heissem Wasser erweicht, sodass die einzelnen Fäden nicht mehr zusammenkleben. Anschliessend werden ebenfalls 5 – 10 Kokons zusammen abgewickelt, um natürliche Unregelmässigkeiten und Farbedifferenzen auszugleichen. Die etwas stumpfe Farbe des Tussahseidenfadens reicht übrigens von Beige bis zu Ocker oder Goldgelb.

Viskose

Material

Viskose ist ein Material, das aus Cellulose* hergestellt wird, wobei die Cellulose unter Einsatz von Chemikalien aus einem beinahe beliebigen, pflanzlichen Rohstoff herausgelöst wird. Das Wort Viskose lässt darum auch keine Rückschlüsse auf das Basismaterial zu. Tatsächlich kann anhand einer Viskose kaum mehr festgestellt werden, welche Pflanze als Rohstoff verwendet wurde.

Viskosefasern sind Chemiefasern, die im Nassspinnverfahren hergestellt werden. Oft werden sie auch als Cellulosefasern bezeichnet, da dies ihr Grundstoff ist. Da Viskosegarne hochglänzend sein können, wurden sie bspw. als Kunstseide bekannt.

 

* Cellulose ist die Substanz, aus der das Gerüst einer Pflanze besteht.

Wolle

Material & Geschichte

Material

Wolle ist der Überbegriff für viele verschiedene Arten von Tierhaaren und einer der wenigen tierischen Rohstoffe, der von lebenden Tieren stammt. Wolle wird in den allermeisten Fällen per Schur gewonnen. Es gibt aber auch Wollsorten, die ausgekämmt, gezupft, bzw. im allerschlimmsten Fall ausgerissen werden.

Weitere Informationen zu einzelnen Wollsorten, ihren Vor- und Nachteilen und allfällig damit verbundenen Problemen, finden sich (wenn vorhanden) alphabetisch unter den fett geschriebenen Stichworten:

– Schafwolle –> siehe auch Rubrik «Merinoschafe – Merinowolle»

– Wolle von Kameliden: Kamelen, Lamas, Alpacas, Guanacos, Vicunjas

– Wolle von Ziegen: Angoraziegen (Mohair), Kaschmirziegen

– Wolle von Angorahasen –> siehe auch Rubrik «Angoras – Angorawolle»

– Wolle von Yaks

– Wolle von Bisons

– Wolle von Moschusochsen (aus dem Unterfell: Qiviut)

 

Wollfell

Schafwollfell

 

Als Tierfell ist Wolle zuständig für den gesamten Wärmehaushalt der Tiere, die sie tragen. Sie hat darum gut wärmeregulierende Eigenschaften und grossartige Fähigkeiten mit Feuchtigkeit umzugehen. Wenig erstaunlich ist auch, dass Wolle eine natürliche Selbstreinigungsfunktion hat und nur wenig Gerüche annimmt. Sogar Schweiss kann Wolle gut binden und dadurch lange neutralisieren.

Die Wollfasern selbst bestehen aus Keratin, das besonders viel Feuchtigkeit aufnehmen kann. Auch im Umgang mit Schweiss ist das ein grosser Vorteil. Bleibt Feuchtigkeit nämlich auf einer Oberfläche liegen, siedeln sich sofort Bakterien an und es beginnt unangenehm zu riechen. Indem Wollfasern die Feuchtigkeit aufnehmen, wird diese Bakterienbildung verhindert.

Ebenfalls wichtig für den Tragkomfort von Wolltextilien ist auch die Feinheit der Wolle, denn unsere Haut ist ziemlich empfindlich – Fasern, die über 30 Mikrometer Durchmesser haben, werden als kratzend empfunden. Da aber gerade Schafwolle, abgesehen von der Merinowolle, sich in einem durchschnittlichen Bereich von 37 Mikrometern Faserdicke bewegt, kommt die Wolle der meisten Schafrassen für das Tragen auf der Haut schlicht nicht in Frage.

Für einige der positiven Fähigkeiten ist das in Schafwolle enthaltene Wollfett Lanolin verantwortlich. Allerdings gibt es nicht wenige Menschen, die darauf allergisch reagieren.

 

Geschichte

Das heute bekannte Wollschaf stammt vom Mufflon, einem braunen Wildschaf, ab. Dieses hatte allerdings nur wenig Wolle, die es im Frühling selbst komplett abwarf. Erst vor ca. 10'000 Jahren, als der Mensch begann Schafe zu halten, begann die Entwicklung der heute bekannten Wollschafe. Als einfach zu haltende Tiere, die sich ihr Futter selbst suchten und auch sonst wenig Ansprüche stellten, gehören Schafe zu den ältesten, von Menschen genutzten Tieren überhaupt.

In den folgenden Jahrhunderten unter menschlicher Obhut, veränderte sich das Fell der Schafe langsam. Der Mensch begann, die Eigenschaften heranzuzüchten, die ihm besonders sinnvoll schienen. So wurde bspw. das weichere, dichtere Unterhaar immer länger und überwuchs mit der Zeit das grobe Oberhaar und neben dem ursprünglichen Braun, entstanden Schwarz, Weiss und rötliche Felle. Auch der natürliche Fellwechsel im Frühling wurde weggezüchtet, sodass Schafe seither auf die Schur durch Menschen angewiesen sind. Bereits 2'000 v. Chr. war Schafwolle damit zu einer der wichtigsten, textilen Faser geworden.

Eine noch auf Handwerk basierende Wollindustrie entwickelte sich in Europa ab dem 13. Jahrhundert, wobei Spanien zum Zentrum der Schafzucht wurde. Ziel der menschlichen Zuchtbemühungen war es natürlich, eine möglichst gute Wollqualität zu bekommen, welche schon damals bei den Merinoschafen erreicht wurde. Bis ins 18. Jahrhundert war das Herstellen von Merinowolle deshalb nur in Spanien erlaubt und das Ausführen von Merinoschafen gar bei Todesstrafe verboten. Doch auch dieses Monopol konnte nicht endlos aufrecht erhalten werden und so musste der spanische König schliesslich den Verkauf von Zuchttieren erlauben, worauf sich die Rasse über die ganze Welt verbreitete.

Während der folgenden Jahrzehnte wurde vor allem in Spanien und England sehr viel Wolle produziert. Das änderte sich mit dem Aufkommen der Dampfschiffe, die nun plötzlich günstigere Wolle aus Neuseeland oder gar Australien brachten. Schuld am Rückgang der über Jahrtausende so wertvollen und wichtigen Faser sind aber das Aufkommen der Baumwolle und die immer ausgeklügelteren, synthetischen Fasern. 

Worsted oder Woollen

Was bedeutet die Bezeichnung «Worsted»?

«Worsted» oder «woollen» bezeichnet die Resultate zweier verschiedener Spinnverfahren. Im deutschen Sprachraum sind «worsted» gesponnene Garne unter dem Begriff «Kammgarn» bekannt.

Um einen «worsted» gesponnenen Faden – also ein Kammgarn – zu erhalten, wird ein Kammzug versponnen. Dieser wiederum entsteht, indem möglichst einheitliche Wollfasern mehrfach gestreckt und gekämmt werden, um sie möglichst parallel auszurichten. Kurze Fasern werden dabei ausgekämmt. Kammgarne sind deshalb reissfester, härter, stärker und glatter und können dünner gesponnen werden als Streichgarne.

Was bedeutet die Bezeichnung «Woollen»?

«Woollen» bezeichnet das Resultat eines bestimmten Spinnverfahrens. Im deutschen Sprachraum sind «woollen» gesponnene Garne unter dem Begriff «Streichgarne» bekannt.

Für die Produktion eines Streichgarnes werden die Wollfasern kardiert oder eben «gestrichen», was den so entstandenen Garnen letztendlich den Namen gegeben hat. In diesem Verfahren können Fasern verschiedener Herkunft sowie Fasern mit verschiedenen Längen (üblicherweise 60 – 80 mm) verwendet werden, wobei die Mindestlänge 10 mm beträgt. Mittels Karden wird aus den Wollfasern ein voluminöses Vlies gebildet, welches dann, in einzelne Stränge aufgeteilt, versponnen werden kann.

Ein «woollen» gesponnener Faden oder eben ein Streichgarn ist aufgrund seiner Herstellungsweise locker, flauschig und luftig und somit gut wärmend. Er ist aber auch ungleichmässiger und wegen der kurzen Fasern weniger reissfest. 

WRAP – Worldwide Responsible Accredited Production

WRAP – das Label

World Responsible Accredited Production

Die Zertifizierung ist weltweit anerkannt als Nachweis für die Einhaltung sozialer Standards in der Bekleidungsindustrie. Das Ziel von WRAP ist es, anhand von 12 verbindlichen Richtlinien zu garantieren, dass alle zertifizierten Produktionsstätten auf sichere, rechtmässige, verantwortungsvolle, humane und ethische Weise arbeiten.